Dimensionen verschmelzen im Museümli | Pressetext
Am Samstag 29. August 2020 gibt der Liechtensteiner Heinz P. Nitzsche im Museümli einen Einblick in sein Schaffen. In den Skulpturen des zutiefst engagierten Beobachters offenbart sich die Kraft der Gemeinschaft.
Als Architekt hat er Räume für Menschen geschaffen, als bildender Künstler belebt er diese Verbindung durch die Dimension der Zeit: Bewegung entsteht. Diese macht das Menschsein in Gemeinschaft aus, orchestriert von sozialen Normen und tragenden Werten. «Ich bin überzeugt», so Heinz P. Nitzsche, «dass wir die Herausforderungen der heutigen Zeit nur gemeinsam meistern und nicht in der egoistischen Vereinzelung.» Seine Werke sind taktvoll, der Appell diskret.
Dahinter, darunter und dazwischen
Der Künstler ist auch ein Tüftler. Er arbeitet und experimentiert formal mit dem vertrauten Baumaterial Beton, und auch mit Holz, das zeitweilen den Weg zur Form mitbahnt. Er zeichnet und malt mit Graphit und Acryl, formt mit Ton und Gips, mit verschiedenen, auch handgeschöpften Papieren, mit Leder. Die Natürlichkeit der Materialien steht immer im Vordergrund. Sie unterstützt Heinz P. Nitzsches Sprache über die Triebkräfte gemeinschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse. Nitzsche findet ihre Essenz und gibt ihr abstrakte Form: Werdegang, Geborgenheit, Geben und Nehmen, Welle, Courage. In jüngster Zeit arbeitet er wieder figürlich mit Menschen und Gruppen. «Die Themen sind zwar die gleichen, auf den ersten Blick sind sie jetzt verständlicher. Menschenfiguren beschleunigen den Wahrnehmungsprozess», sagt Nitzsche – im Wissen, dass seine Skulpturen nicht vorbehaltlos Behagen auslösen. Denn Gemeinschaften bewegen sich immer auch im Spannungsfeld von geistigem Gleichklang und Schwarmintelligenz, Ein- und Ausschluss, Wir und Ich, von Struktur und Freiheit. Mehr Raum als in der Mitte ist an Rändern.
Nach Hongkong ins Museümli
Heinz P. Nitzsches ist Leben als Kunstschaffender ist die logische Fortsetzung seiner kreativen beruflichen Auseinandersetzung mit Raum und Mensch, Form und Funktion. Seit 2016 stellt er in Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und Deutschland aus. Eine international tätige Galerie führte ihn 2019 nach Berlin und Shenzhen in China. Und nun hofft er, dass sein Werk, die Menschen und der geschichtsträchtige Raum im Museümli verschmelzen. Natürlich unter Einhaltung der geltenden Regeln! Wie immer, von Punkt 10 Uhr vormittags bis Punkt 18 Uhr abends. Alle sind herzlich willkommen im ehemaligen Generatorenhaus an der Altendorferstrasse (bei der Mühle Senn).
© Fotos IG Museümli
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